Rotonda - ein Wort ist Programm

Vor der Kirche von San Daniele

Three Monkeys on Tour
Smell no evil, see no evil, hear no evil

Etappe 3

4.Juli 2009

Lago di Cavazzo, Alesso – Lago di Revine bei Tarzo

• 115 Tageskilometer
• 28,6 km/H Durchschnittsgeschwindigkeit
• Temperaturmessung durchschnittl. 32°C, max. 39 °C
• 4 Stunden 7 Minuten Fahrtzeit
• 99 Höhenmeter
• 2500 Kalorien pro Fahrer verbraucht

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Rotonde, rotonde, sempre rotonde…

Kreisverkehre, Kreisverkehre und zur Abwechslung Kreisverkehre. So endete die 3.Etappe unserer Reise heute. Sie werden sich fragen, „warum dauernd Kreisverkehre?“ – darauf möchte ich etwas später zurückkommen.

Der heutige Tag war wieder einmal durch zahlreiche Ereignisse charakterisiert, das erste spürbare war unsere bisherige Rekordabfahrtzeit – um Punkt 8:00 früh rollten die Speichen (bzw. Felgen) aus unserem lauschigen Campingplatz in Alesso heraus. Brütende Hitze sollte von dort an unser stetiger Begleiter sein: 39°C machten die Straßen der Gegend zum Backofen. Der erste Zwischenstopp sollte ein klingender Name sein, die „Schinkenhauptstadt“ San Daniele erwartete uns. An dieser Stelle wollen wir uns auch gleich bei den freundlichen Einwohnern der Stadt bedanken, die uns bei der Beschaffung unserer Stempel für die Pilgerpässe sehr behilflich waren.

Angesichts des heute etwas kürzer angelegten Teilstückes sahen wir uns bereits gemütlich flanierend und lustwandelnd am Tagesziel entspannen, aber wie man immer wieder im Leben feststellen müssen, kommt es meist anders als man denkt. Rauchende Köpfe bei über Straßenkarten brütenden Fahrern und Begleitern waren definitiv nicht nur der drückenden Hitze zuzuschreiben. Beginnende Euphorie über das baldige Erreichen der angedachten Destination sollten allerdings bald in beginnende Ernüchterung umschlagen als uns von Einheimischen mitgeteilt wurde „Non ci sono campeggi in questa zona“ – Es gibt hier in dieser Gegend keine Campingplätze. Schon nach alternativen Plänen suchend, ergab sich jedoch plötzlich ein Silberstreif am Horizont als einer der sehr engagierten jungen Herren aus dem Umkreis von Conegliano sich erinnerte, einen Platz an einem See weiter nördlich zu kennen. Als er und sein guter Freund sich sogar bereit erklärten, zwei Begleiter dorthin zu führen schien der Tag gerettet.

Wir hatten keine Ahnung.

Bis zum Lago di Revine lief alles blendend. Dann jedoch, beim Rückweg durch Conegliano sollte sich wieder einmal bewahrheiten, dass Kleinigkeiten große Wirkungen hervorrufen. Das „Team Fiat Ducato“, bestehend aus Daniel Blümmel und Jakob Egger sollte diesen Sachverhalt schmerzhaft zu spüren bekommen. Eine einzige gesperrte Abzweigung führte ins Verderben – eine ewig lange Irrfahrt zum Lokal, wo das Rad-Team wartete war die Folge. Und Murphy’s Gesetz („Was schlimmer werden kann, wird auch schlimmer werden“) wäre nicht so perfekt und passend, wäre es auch diesmal nicht sofort in Erscheinung getreten, in Gestalt eines sich bedrohlich leerenden Treibstofftanks, zweier leerer Akkus in den Handies und zu guter letzt auch noch eines vergessenen Pincodes. Klassisches Worst-Case-Szenario also. Ach ja – um die Erklärung des heutigen Titels nachzuliefern, unsere Misere des heutigen Tages war mit dem italienischen Wort „Rotonda“ (Kreisverkehr) eng verbunden, da wir schier von einem Kreisverkehr in den nächsten zu geraten schienen… die ewige Dreherei hätte uns bald einen Knoten in dem Magen gemacht!

Auch das Essen am Campingplatz ließ eher zu wünschen übrig und aktuell sitzen wir in strömendem Regen und versuchen verzweifelt, unseren Blog für heute fertig zu stellen.

An dieser Stelle entschuldige ich mich für die späte Veröffentlichung des heutigen Eintrages und seine, nach Meinung des Verfassers, verminderte Qualität im Vergleich zu seinen Vorgängern. Ich gelobe hoch und heilig Besserung.

Ihr alle zuhause, betet für uns dass dieses „Weltuntergangswetter“ sich bis Morgen verziehen möge und wir unsre Fahrt fortsetzen können.

Gute Nacht

Euer Camino 09 Team