Mittwoch, 15. Juli 2009

Von Schlüsselreizen, Kanonenschüssen und Jetskis

Zusammenkunft in Avignon – Gaukler und Radler (wer hier wer ist, könnt ihr euch aussuchen…)

Unser neuestes Teammitglied: Bereits weit gereist mit DHL und wurde von Jakob mit viel Freude empfangen…



Die Pause
Bisher bewältigt: 1511,04 km

Wir sind wieder da aus unserer 3-tägigen Rehapause!
Habt ihr uns vermisst? Wir euch, unsere Besucher, auf jeden Fall!
Und natürlich haben wir wieder einiges zu erzählen!

Habt ihr schon einmal einen Schlüssel verloren und ihn danach fieberhaft gesucht?
Wenn ja, dann könnt ihr euch vorstellen wie es uns am vergangenen Montag ergangen ist. Der einzige Schlüssel zu unserem Fiat Ducato war in einer mysteriösen Nacht-und-Nebel Aktion verschwunden und nicht mehr aufzufinden. Selbiger Schlüssel wurde, wohl wissend dass es sich um unseren einzigen handelt, mal eben verbummelt und wollte sich aus seinem Versteck nicht mehr herauslocken lassen.
Trotz detaillierter Suche, sogar mit Hilfe unserer französischen Nachbarn auf dem Campingplatz in Tarascon („Merci beaucoup!“ an dieser Stelle dafür), konnte das kleine schwarze Ding nicht mehr aufgefunden werden. Also, was tun?
Kurzerhand musste zuhause um Hilfe angesucht werden. Dank der selbigen von DHL, Fiat und vor allem unserer Barbara Steiner („So gut wie unsre Barbara Steiner ist ganz sicher weitum keiner“ , Zitat Wolfgang Stieböck) konnten wir heute Nachmittag den Zweitschlüssel in Empfang nehmen. Bemerkenswert auch die flotte Abwicklung des Transportes, binnen ca. 24 Stunden war der Schlüssel tatsächlich in Tarascon angelangt. Herzlichen Dank an die beteiligten, was würden wir ohne euch machen… Natürlich wurden prompt konkretere Regeln zur Benutzung des Ersatzschlüssels vereinbart - besser wird’s sein.
Durch die Geschichte mit dem „Schlüsselreiz“ waren unsere Radler nun auch verleitet, halt per Rad nach Avignon zu fahren, als sich im vollklimatisierten Transporter dort hin chauffieren zu lassen. Verstärkt durch Peter aus dem Begleiterteam (er machte im Camino 09-Raddress auch keine schlechte Figur!) zog es die Truppe nach Avignon, Stadt der Künste und der Musik.
Avignon sollte dieser Bezeichnung alle Ehre machen. Denn pünktlich zu einem Kleinkunstfestival mit zahlreichen Puppenspielern, Gauklern und sogar Zauberern hatte das Camino-Team die Ehre, die Stadt in voller Blüte zu erleben. Beim flanieren durch den historischen Stadtkern sorgte das einzigartige Ambiente für gute Laune, gleichfalls das bunte Treiben und die vielen jungen Menschen, die Avignon die Ehre erwiesen.
Der Rückweg nach Tarascon bescherte unseren „Cyclistes“ einen neuen Temperaturrekord: 41°C Hitze brannten gnadenlos auf die Erde nieder. Die insgesamt 51 Radkilometer an diesem Tag können eher in die Kategorie „Auslockern“ eingeordnet werden, denn in voller Bescheidenheit: Wir sind an andere Dimensionen gewöhnt .
Ebenfalls durch unsere dreitägige Pause begleitet wurden wir durch täglichen Lärm von Jetskis auf der Rhone. Die Wassermopeds dröhnen nach wie vor in unseren Köpfen.
Stichwort Dröhnen. Wenn man in einem Land seinen Nationalfeiertag durch mehrfache Intervalle von Kanonenschüssen feiert hat das sicher seinen Grund. Allerdings über den ganzen Tag verteilt fühlt man sich schon verleitet zu glauben, die Bastille würde erneut gestürmt. Diesmal allerdings im kleinen Tarascon.

„Hosn owi“ oder ein flotter Schnapser in der südfranzösischen Hitze – das nennt man Leben.
Dank der zahlreichen Spielutensilien die uns nach Santiago begleiten, kam auch an den Abenden im „Camping Tartarin“ nie Langeweile auf. Bei Backgammon, den bereits vorhin genannten Spielen oder aber auch diversen Kartentricks („Welche Farbe hat die Karte, sag schnell…“) verfliegt die Zeit geradewegs. Und wenn nicht gerade gespielt, Kultur genossen oder am Pool gelegen wurde, gab es wieder einmal exzellente Verpflegung a la Günther Rath. Energie, die wir alle brauchen werden, denn ab morgen ist die aufreibende Tour nach Santiago de Compostela wieder voll im Gange.

Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier 

Zum Schluss wollen wir uns noch für die Teilnahme am „Wadlspiel“ bedanken und selbiges hiermit auflösen. Die richtige Lösung lautet:

A: Wolfgang Hasenhütl
B: Jakob Egger
C: Wolfgang Stieböck
D: Peter Eisner
E: Daniel Blümmel

Die Gewinner werden wir demnächst bekannt geben, also bitte dran bleiben!

Ab morgen könnt ihr uns wie gesagt an dieser Stelle wieder täglich lesen, denn die Tour geht weiter. Ich möchte mich an dieser Stelle für die vielen positiven Rückmeldungen bedanken und hoffe, dass ihr uns weiter so treu bleibt. Denn: Wir tun alle unser Bestes!

Liebe Grüße in die Heimat,

Jakob
Für das TEAM CAMINO 2009

1 Kommentar:

Beatrix hat gesagt…

Grüß' euch ihr Lieben!

Na, habt ihr wieder Energie getankt? Die Pause war euch auf jeden Fall gegönnt! Also wenn ich 41°C lese, bekomm' ich daheim schon beinah' einen Kreislaufkollaps! Bei uns war's gestern und heute drückend heiß sodass man im Freien kaum noch Luft bekam (aber dennoch keine 41°C). Und das Unvermeidliche musste wohl darauf folgen: Gegen 18:00 Uhr schoben sich bedrohliche Wolkengebilde zusammen, die sich in Form von tischtennisball- und eiergroßen Hagelklumpen über Stiwoll entluden! Das Ausmaß der Verwüstung wird erst im Laufe des morgigen Tages zu sehen sein, da es bisher noch immer gewittert. Auf jeden Fall waren die Feuerwehren im Umkreis ununterbrochen im Einsatz. Kurzinfo für Daniel: Uns hat es zum Glück nicht so arg getroffen, wie die Bewohner des Berges Kulhanek-Seite (wurde soeben in der ZIB (!) davon berichtet).
Schlaft's gut, damit's morgen wieder fit seid's! Bleibt's G'sund und munter, alles Gute für die folgenden Etappen!
Liebe Grüße aus Stiwoll,
Beatrix und Fam.