Donnerstag, 16. Juli 2009

Schwüle und Kühle

Radfahrer

Busfahrer


Etappe 12

Bisher bewältigt: 1627,54 km

Tarascon (Bei Avignon/Arles) – Agde (Nähe Béziers – Weg von der Küste, ab jetzt ins Landesinnere!)

  • 116,5 km
  • 25,7 km/H Durchschnittsgeschwindigkeit
  • 4 Stunden 30 Fahrtzeit
  • 471 Höhenmeter
  • 3120 Kalorien pro Fahrer verbraucht
  • 37°C Höchsttemperatur

Wir rollen wieder!

Eine Spur Elektrizität lag heute in der Luft, eine besondere Spannung. Vorbei mit Pause, vorbei mit Laissez-faire, vorbei mit Schlüssel suchen…

Uns allen war das nichts tun in Tarascon schön langsam aber sicher langweilig geworden, endlich ging es heute wieder los. Die Motivation war bereits in der frühen Abfahrtzeit zu erkennen: Punkt 07:38 Uhr ging die wilde Fahrt in die nächste Runde.

Erneut drückende Hitze machte diesen unbändigen Willen auch schwer nötig, denn 37°C und förmlich „stehende“ Luft machten die zugleich herrlich anzusehenden Camarque-Landschaften zu einem einzigen großen Backofen.

Angesichts der Hitze überaus bemerkenswert auch die Fahrleistung unseres „Doppelten Wolfgang“ (ab morgen wieder verstärkt durch Hans Petritsch!) – 30 km/H Durchschnittsgeschwindigkeit auf den ersten 70 km des Tages, und das bei diesen Temperaturen, sprechen eine eindeutige Sprache! Dementsprechend verhielt sich natürlich auch der Flüssigkeitsverbrauch der Sportler – am heutigen Tag pro Fahrer nicht weniger als 6 Liter!

Heiß auch der Straßenverkehr in der Region – Zunächst optimale Verhältnisse für Radfahrer, danach jedoch Schnellstraßen und Fahrverbote, Ende nie. Die Verhältnisse nach der gemütlichen und ausführlichen Zwischenpause in La Grande-Motte („Eier brauch ich so schnell keine mehr“) machten einige recht gewagte Ausweichmanöver nötig, einige Male verfahren mit inbegriffen.

Als ob das noch nicht genügt hätte, trat nun auch noch der erste „Patschn“ der gesamten Tour auf (wohlgemerkt erst nach etwa 1600 km!) – der Schlauch im Hinterrad von Wolfgang Stieböcks „Augenstern“ (Putzi putzi, streichi, streichi) wollte nicht mehr. Aber wir hingegen umso mehr und so war auch dieses kleine Malheur innerhalb kürzester Zeit behoben.

Als äußerst schwierig sollte sich auch das Auffinden des auserkorenen Campingplatzes in Agde gestalten. Der Ort selbst, hoch touristisch angelegt, zeichnet sich vor allem durch seine nur bedingt übersichtlichen Straßen, seine wie Maschinengewehrfeuer aufeinander folgenden Kreisverkehre und seine schwer durchschaubare Vorrangregelung aus. Auch im Tourismusbüro von Agde scheint man es mit Kilometerangaben nicht wirklich genau zu nehmen, aus „trois kilometres“ (3 Kilometer, Zitat der trotz allem sehr freundlichen Angestellten) schnell deutlich mehr. Man könnte meinen es wären aufgrund unserer, nennen wir es mal „speziellen“, Route durch den Ort mehr geworden, aber stimmt natürlich nicht J

Als der sehr ruhige (bisher ruhigster) Campingplatz jedoch wider Erwarten doch erreicht werden konnte, fiel auch die Temperatur in Agde, und der Himmel verdunkelte sich ebenfalls.

Von der Schwüle zur Kühle also, um den heutigen Titel zu erklären.

Ach ja: Große Neuigkeiten! Ich habe es oben bereits einmal angeschnitten… Ab Morgen ist der „Onkel Doktor Miraculix“ wieder mit von der Partie! Hans Petritsch landet in Nizza und wird von uns mit einem persönlichen Taxi abgeholt (Daniel & Jakob). Die Telefonate der letzten Tage lassen ohnehin erahnen, dass der gute Hans wahrscheinlich mit Radlerhose unterm Kittel ordiniert haben wird vor lauter Vorfreude, endlich wieder dabei zu sein. In diesem Sinne schon einmal prophylaktisch: Welcome Back!!!

Aktuell ist der Abend wieder einmal äußerst angenehm – durch die Abkühlung lässt es sich draußen wirklich gut aushalten, und das gesamte Team sitzt bei einem kleinen „Betthupferl“ beisammen und lässt es sich gut gehen. Zu Recht wie ich finde, wir haben es uns wieder mal verdient.

Liebe Grüße an die Heimat

Jakob

Für das

TEAM CAMINO 2009

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Wolfgang,

hier ist Samstag, der 18. Juli und es regnet in Strömen in Aussee. Gerade heute hat man die Salzkammergut-Trophy gestartet und die Armen sollen bei Kälte und Regen 200 KM berauf-und-bergab radeln. Waren aber alle am Start. Alle Achtung.

Nun wir haben den regnerischen Vormittag mal dazu benutzt um uns mit Deiner Tour zu beschäftigen. Alle Tagesetappen haben wir in umgekehrter Reihenfolge aufmerksam gelesen. Bravo! Das war ja schon mal eine ausserordentliche Leistung. Vor den noch kommenden Etappen hätten wir - nachdem was ihr schon so alles mitmachen musstet - eigentlich ein wenig Angst.

Auf jeden Fall, Lourdes liegt noch vor euch und da vergesst mal nicht die Wasserflaschen mit dem hl. Wasser zu füllen und die Reifen mit der richtigen lourder Luft neu aufzupumpen, das wird Dich und Deine Freunde bestimmt sicher und leicht an das Ziel tragen.

Alles Liebe und Gute, viel Energie und Durchhaltevermögen

Hanni und Frankie